Egerland


Das Egerland liegt in Nordwestböhmen. Es grenzt im Norden an Sachsen und im Westen an Bayern. Ausgehend von Nürnberg beträgt die Wegstrecke nach Eger ca. 160 km.
So nahe liegt die einstige "Staufer- und Freie Reichsstadt Eger" und das Egerland. Die Egerländer sind ein Teil der insgesamt 3,5 Mio. zählenden "Sudetendeutschen Volksgruppe".

Bis zu Ihrer Vertreibung in den Jahren 1945/46 lebten im Regierungsbezirk Eger 803300 Einwohner auf einer Fläche von 7466 qkm. Der 15 km südöstlich von Eger gelegene Tillenberg gilt mit seinen 939 Metern Höhe als der Mittelpunkt Europas. Die Erhaltung ihrer kulturellen Tradition sollte daher ein förderungswürdiges deutsches und gesamteuropäisches Anliegen sein.

Quelle: Webseite: deutsche-schutzgebiete

Die Geschichte in knapper Form.

Das innere Böhmens war von den keltischen Bojern besiedelt, an die noch viele topographische Namen erinnern. Nach deren Abzug strömten germanische Stämme, vor allem Markomannen und Quaden, ins Land, die dem Druck der Römer auswichen.
Im 8. Jh. n. Chr. sind dann die ersten Slawen im Gefolge der Awaren festzustellen, die die fruchtbaren Flussniederungen und Kessellagen im Landesinneren in Besitz nahmen.
Die waldreichen Randgebirge aber blieben von ihnen unberührt. Hier hielten sich nach dem Abzug eines Großteils der Bevölkerung noch Reste germanischen Volkstums und bildeten das Bevölkerungssubstrat für die spätere Erschließung. Diese ging im 10. Jh. von dem bayerischen Nordgau aus und erreichte im 12. und 13. Jh. Ihren Höhepunkt.
Das übergreifende Siedeln der mittel- und süddeutschen Stämme nach Böhmen hineinreichte bis weit hinter Karlsbad und legte die Mundartgrenze fest, die sich in den folgenden Jahrhunderten nur unwesentlich verändern sollte, So sind die Egerländer Nordbayern wie die Oberpfälzer und Sechsämterländer.

Die deutschen Siedler waren Bauern, Handwerker, Handelsleute, Mönche (vorwiegend Prämonstratensar und Zistterzienser),Künstler u.a.
Sie lebten als Freie nach deutschem Recht. Landwirtschaft, Bergbau, Handel und Industrie erreichten eine beispiellose Blüte. Davon gaben alle Städte des Egerlandes beredtes Zeugnis.
Eger, des wohlbekannte Bäderdreieck (Karlsbad, Marienbad und Franzensbad) und alle anderen bleiben unvergessen.
In Prag wurde durch Kaiser Karl IV. 1348 die erste deutsche Universität gegründet. Durch die Vertreibung der deutschen Professoren und Studenten aus Prag - auf Veranlassung von Hus erfolgte im Jahre 1409 die Gründung der Universität in Leipzig.

Durch die Aufteilung Polens im Jahre 1772 kam Österreich unter anderem auch in den Besitz von Galizien. Einige Egerländer versuchten 1823 aus der hiesigen Not heraus dort ihr "Glück" und siedelten nach Galizien um.

Quelle:"Webseite:deutsche-schutzgebiete"

Böhmen gehörte von 982 bis 1806 zum Heiligen römischen Reich - deutscher Nation -. bis 1866 zum deutschen Bund, war 1848 in der Paulskirche (Frankfurt a. Main) bei der verfassungsgebenden Versammlung vertreten und gehörte bis 1918 zur "Österreich-Ungarischen Monarchie".
Die Sudetendeutschen wurden in den Jahren 1918/19 gegen ihren Willen in die neu gegründete Tschechoslowakei hineingezwungen. Dies war ein eklatanter Bruch des Selbstbestimmungsrechtes der Völker, das von Präsident Wilson in seinen 14 Punkten vorher ausdrücklich verkündet worden war.
Auf Grund des Friedensvertrages von St. Germain wurde auch das Egerland entgegen dem von Präsident Wilson verkündeten Selbstbestimmungsrecht Bestandteil der neugegründeten CSR.
Der 4. März 1919 gibt hiervon Zeugnis. An diesem Tag demonstrierten die Sudetendeutschen in vielen Städten für dieses elementare Recht. Von tschechischem Militär wurden an diesem Tag 54 Deutsche erschossen und mehrere Hundert verwundet, als sie für ihr Selbstbestimmungsrecht friedlich demonstrierten.

Im Jahre 1938 stellten Engländer und Franzosen übereinstimmend fest, dass der sudetendeutschen Volksgruppe in den Jahren 1918/19 bitteres Unrecht zugefügt worden war.
Deshalb drängten die Verantwortlichen auf eine Lösung, nachdem sich in den deutschen Sprachgebieten der CSR die Lage unmittelbar zuspitzte. So kam es zu Vereinbarungen in Bad Godesberg, wonach die deutschsprachigen Gebiete an das Deutsche Reich abzutreten seien. Das " Münchner Abkommen " hat diese Vereinbarungen lediglich noch in seiner Durchführung präzisiert.

Das Egerland mit dem übrigen Sudetenland wurde dem deutschen Reich angeschlossen. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte den 3,5 Mio. Sudetendeutschen die Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat und über zahlreiche Familien unsägliches Leid. 241 000 Deutsche mussten dabei nach dem 8. Mai 1945 ihr Leben lassen.
Das Ende des Krieges brachte auch den Egerländern die Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat.
Es bleibet festzuhalten:
Durch die Vertreibung haben die Egerländer ihre Heimat verloren, die Freiheit aber behalten!