Die Kirche in Machliniec

 
Am 19. August 1862 wurde die massive Steinkirche in Machliniec eingeweiht, die die Vorfahren nach zweijähriger Bauzeit errichtete hatten. Davor versammelten sich die Machliniecer Sonn- und Feiertags unter einer mächtigen Eiche, schmückten sie mit Bildern, zündeten geweihte Kerzen an und beteten den Rosenkranz.
Am 25. Januar 1837 reichten die damaligen Stammdörfer Machliniec, Nowe Siolo, Kornelowka und Izydorowka ihr erstes Gesuch an das Kreisamt Stryj und an das bischöfliche Konsistorium Lemberg um Errichtung einer eigenen Kapelle und Bewilligung eines Seelsorgers.
Im Jahre 1842 konnte die Kapelle endlich gebaut werden, jedoch mußten die Siedler es fast auf ganz eigene Kosten tun, da der Gutsherr Bobrzanski von Daszawa nur Lehm, Pietruski von Izydorowka nur Steine für das Fundament und Dobrowolski von Nowe Siolo-Korneluwka gar nichts beisteuerten.
Die Kapelle war von weichem Holz gebaut, sie maß in der Länge nur 12 und in der Breite 8 Ellen (1 große Elle = 80 cm) und bot 80 Personen Platz.
Die Einweihung der Kirche erfolgte noch im Jahre 1842 durch Domherrn Sebastian Iwanski. Die Figur der Schutzheiligen der Pfarre, des heiligen Johannes von Nepomuk, Landespatron von Böhmen, hatten die ersten Ansiedler mitgebracht.

Die auf dieser Seite dargestellten Bilder entstammen dem "Galizianer Gedenk-Kalender 2000"

Ursprüngliche Kirche von Machliniec


Die Kirche von 1939
Foto: unbekannt


Die verfallene Kirche 1990
Foto: Bernhard Köstler 1990

Nachdem die kleine Kirche für die nun mittlerweile über eintausend Gläubiger zählenden Gemeinde zu klein geworden war und vorzeitig durch Fäulnis baufällig wurde, so wurde 1860 mit dem Bau einer neuen, steinernen Kirche begonnen.

Jeder Grundwirt hatte durchschnittlich 25 Gulden in bar, 37 Fuhren und 6 Arbeitstage leisten müssen.

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Das Bild auf der linken Seite zeigt die Kirche wie sie 1939 kurz vor der Umsiedlung noch erhalten war.

1990 gab es die ersten Fotos der verfallenen Kirche zu sehen. So konnte sie nicht bleiben. Eine Spendenaktion für den Wiederaufbau wurde gestartet und die Kirche neu errichtet.

Wiederaufbau des Kirchendaches im Jahre1991
Foto: Erhard Rehmann 1991

die "Kirchenbaustelle" aus der Ferne
Foto: Erhard Rehmann 1991

Die wieder aufgebaute Kirche 1996

Zum Gedenken ist auf einer im Kircheninneren befestigten Metalltafel folgender Wortlaut in ukrainischer und deutscher Sprache verfasst eingraviert:

"Die Kirche wurde im Jahre 1862 von deutschen Siedlern fertig gestellt, die im Jahre 1940 ihre Heimat verließen und nun in aller Welt verstreut leben. Die Kirche ist in den folgenden Jahrzehnten verfallen. Die Nachkommen der deutschen Siedler haben mit Spenden den Wiederaufbau unterstützt. "

Datum der Kirchweihe 16.10.1994

Der Gedenkstein an die zunächst
erbaute Holz-Kapelle

Die neue Kirche, auch "Dreifaltigskeitskirche" genannt, wurde nicht auf dem Platz der alten Kirche aufgebaut, sondern etwa 35 m davon entfernt an der Straße nach Nowe Siolo erbaut.

An der Stelle des abgebrochenen Kirchleins wurde später zur Erinnerung im großen Pfarrobstgarten ein Holzstock mit einem eisernen Kreuz darauf aufgestellt.


Holz-Tabernakel, im Wald abgelegt.
Foto: O.Rehmann 2002

 


Die Innenansicht der Kirche
Foto: O.Rehmann 2002


Der Altar in der Kirche
Foto: O.Rehmann 2002

 
Altaransichten
Foto: E.Rehmann Mai 2001


 


Kirchenbanner
Foto: E.Rehmann Mai 2001


Deckenansicht mit der sehenswerten Malerei
Foto: E.Rehmann Mai 2001